Award for 'The Web of Pa.eng'

Wie wird man jemandem gerecht, von dem andere sagen, er würde großartige Arbeit leisten?
An sich ganz einfach. Man schaut sich bei ihm um und erkennt rasch, dass die geleistete Arbeit uneigennützig auf das Aha-Erlebnis Anderer ausgerichtet ist. Ob es die Vielzahl der Projekte ist, oder eher die Profession, die hinter diesen Projekten steht. Ein unverkennbarer Stil offenbart sich, eine Harmonie von Farben und Themen gepaart mit ästhetischer Eleganz.
Von der technischen Güte ganz zu schweigen. Die aktuellsten angeblichen Neuerungen aus den Denkfabriken der Software-Schmieden werden von ihm auf Herz und Nieren geprüft. Nur das, was nicht mittels Schnickschnack vom Transport der Information ablenkt, hat eine Chance auf ein mildes Urteil. So muss das sein [xeg].
Die Philosophie von Pa.engs Projekten basiert auf Usability und Aussage. Untrennbare Komponenten, die sich gegenseitig zu beatmen scheinen, sobald Pa.eng sich einer Idee annimmt. Dabei gelingt es ihm geradezu spielerisch, woran viele scheitern. Räume öffnen, um Ideen zu platzieren, Synergieeffekte der Teamarbeit nutzen, Informationen sach- und fachgerecht aufarbeiten und ein Ambiente schaffen, in dem die Inhalte einen würdigen und exakten Rahmen erhalten.
Es wäre eine absolute Wohltat für die gehetzte und überfrachtete Internet-Welt, würden mehr Menschen erkennen, dass es diese Form von Ästhetik ist, die Impulse schafft und ein Surf-Vergnügen aufkommen lässt.
Da ist noch etwas ganz Besonderes zu beobachten, nämlich eine Art sympathischer Hang zum technischen Minimalprinzip. Mit dem geringst möglichen Aufwand ein Maximum an Wirkung erzielen. Ein technisch durchdachtes Gerüst schaffen, um sich dann auf den Inhalt zu konzentrieren. Das nenne ich gelebtes Content-Management.
Wäre es "Sitte", heutzutage noch mit ASCII-Code zu arbeiten, dann wüsste ich, wer dies mit zufriedenem Lächeln praktizieren würde, solange es um den Transport von purer Information geht. Die grafische, um nicht zu sagen optische Eleganz soll das Sahnehäubchen bleiben.
Übrigens könnte ich wetten, dass sich Pa.eng, schließlich mit einem feinsinnigen Humor ausgestattet, nicht ohne Hintergedanken bei snafu "breit macht". Snafu steht für
SYSTEM NORMAL ALL FOULED UP.
Es gibt viele zulässige Interpretationen. Eine zulässige scheint mir diese zu sein: Systeme brauchen Kreativität, um sich anzupassen, um sich weiter zu entwickeln.
Großartig?
Ja.

Michael Krause  

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